PAL-CE
Kurzname | PAL-CE: Pal-Nutzung in deutschen Gewässern - derzeitige Effizienz und Einsatz |
Förderer | Bundesamt für Naturschutz (BfN) |
Laufzeit | Oktober 2021 - April 2025 |
Kooperationspartner | Thünen Institut für Osteefischerei University Aarhus, Section for marine mammal research, Department of Bioscience |
Projektleitung | Dr. Judith Denkinger |
Projektmitarbeiter | Davide Bittelli |
Der Beifang von Schweinswalen und kleinen Delfinen bleibt eine der größten Herausforderungen für den Naturschutz in den nächsten Jahrzehnten. In Schleswig-Holstein besteht seit Dezember 2013 eine freiwillige Vereinbarung zwischen den Fischereiverbänden, dem Ostsee lnfo-Center Eckernförde (OIC) und dem Land Schleswig-Holstein. Nach dieser Vereinbarung müssen die teilnehmenden Fischer ihre Netze in Abhängigkeit von der Länge ihres Schiffes kürzen. Seit 2018 müssen Fischer, die ihre Netze mit Porpoise Alerting Devices-Geräten (PAL) ausstatten, die Netzlänge nicht mehr reduzieren.
PALs senden künstliche, schweinswalähnliche Klicklaute aus, die einer aggressiven Klicksequenz ähneln, die Schweinswale alarmieren und sie auf eine mögliche Gefahr aufmerksam machen sollen. Dieses System soll sicherstellen, dass die Schweinswale mit der Zeit lernen, dass das Signal mit einer potenziellen Gefahr verbunden ist. Es hat sich gezeigt, dass dieses Prinzip die Beifangraten von Schweinswalen verringert. Unklar ist jedoch:
- ob PALs über lange Zeiträume hinweg funktionieren oder ob sie im Laufe der Zeit an Effizienz bei der Beifangreduzierung verlieren,
- ob PALs Schweinswale dauerhaft alarmieren, oder ob sich dieses Prinzip im Laufe der Zeit ändert, und
- wie PALs die räumliche Verteilung von Schweinswalen über längere Zeiträume beeinflussen können.
Das Projekt PAL-CE will diese Fragen beantworten, indem es das Echoortungsverhalten und die Annäherungsdistanzen von Schweinswalen in Gebieten vergleicht, in denen Schweinswale möglicherweise habituiert sind (Gewässer vor Schleswig-Holstein) und in Gebieten, in denen Schweinswale höchstwahrscheinlich weniger habituiert sind (Gewässer vor der Nordküste Dänemarks und/oder Schwedens). Darüber hinaus beinhaltet das Projekt die Zusammenarbeit mit Fischern in einem Stakeholder-Prozess, um gemeinsam die freiwillige Vereinbarung in ihrer derzeitigen Form zu bewerten und mögliche Verbesserungen für diese Vereinbarung gemeinsam zu erarbeiten.