Basispressetexte
Im Folgenden finden Sie detaillierte Texte über die vier Standorte des Deutschen Meeresmuseums. Diese geben Ihnen einen Überblick über die bisherige Entwicklung der Museen seit ihrer Eröffnung.
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(Stand: Juli 2024) Im Jahr 1951 bezog eine kleine Sammlung als städtisches Naturkundemuseum das ehemalige Katharinenkloster in Stralsund, das bis dahin als Gymnasium genutzt wurde. Das Haus entwickelte sich schnell zu dem international anerkannten Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR. Mit der Wanderausstellung „Meer und Museum“ konnte das meistbesuchte Museum Ostdeutschlands 1981 auch im damaligen Westdeutschland und in Dänemark auf sich aufmerksam machen.
Nach der Wende wurde das Haus 1994 in eine Stiftung überführt und 1998 in Deutsches Meeresmuseum umbenannt. Das Zusammenspiel aus Meeresforschung und der erfolgreichen Vermittlungsarbeit an die breite Öffentlichkeit sind der wesentliche Erfolgsfaktor des Museums, das wissenschaftliche Ausstellungen und Aquarien an insgesamt vier Standorten und über seine Onlinekanäle präsentiert. Das Deutsche Meeresmuseum zählt mit dem Eintrag in das sogenannte Blaubuch zu den kulturellen Leuchttürmen in den neuen Bundesländern. Weltweit widmen sich nur wenige Museen so speziell und umfassend der wissenschaftlichen Bearbeitung und musealen Darstellung des Lebensraumes Meer.
Aus dem Stammhaus MEERESMUSEUM in der Stralsunder Altstadt gingen in den 1990er-Jahren zwei weitere Standorte hervor: Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft am Darßer Ort informiert das NATUREUM seit 1991 über Landschaft und Tierwelt des Darß‘. 1999 öffnete auf der zwischen Stralsund und Rügen gelegenen Insel Dänholm das NAUTINEUM als Ausstellungszentrum für Fischerei, Meeresforschung, Hydrografie und Seewasserstraßen. Inzwischen dient es ausschließlich als Sammlungsstandort und ist mit einem Sektionsraum für wissenschaftliche Untersuchungen von Meerestieren ausgestattet. Für Besucher*innen ist das NAUTINEUM derzeit nicht zugänglich.
Im Sommer 2008 öffnete das moderne OZEANEUM auf der Stralsunder Hafeninsel. Es zeigt sowohl in Ausstellungen – darunter der größten Ostsee-Ausstellung Europas – als auch in zwei umfangreichen Aquarien-Rundgängen die Unterwasserwelt der nördlichen Meere. 2009 erreichte das Deutsche Meeresmuseum mit insgesamt über 1,2 Millionen Gästen Platz drei der besucherstärksten Museen in Deutschland. Ein Jahr später wurde dem OZEANEUM eine besondere Ehre zuteil, als es die Auszeichnung „Europas Museum des Jahres 2010“ in Empfang nehmen durfte.
Von 2020 bis 2024 wurde das MEERESMUSEUM aufwendig modernisiert, um die Ausstellungen und Aquarien zeitgemäß zu überarbeiten und den Ansprüchen an Barrierefreiheit im gesamten Rundgang, an Energieeffizienz und Modernität gerecht zu werden. Seit 17. Juli 2024 können Besucher*innen wieder das Museum besichtigen. Der Ausstellungsrundgang widmet sich der Entwicklung des Lebens aus dem Meer und seiner Vielfalt, beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer und zeigt Strategien für nachhaltige Fischerei auf. Ab voraussichtlich Herbst nimmt der 31 Becken umfassende Aquarienrundgang Gäste mit auf eine Reise in die Lebensräume der tropischen Meere. Zusammen mit dem OZEANEUM bildet das MEERESMUSEUM nun ein sehr umfangreiches und sich ergänzendes Vermittlungsangebot über die Meere und Ozeane unseres Planeten.
Neben den Ausstellungen und Aquarien spielen die weiteren, zentralen Aufgaben eines Museums – das Sammeln, Bewahren und Forschen – eine ebenso wichtige Rolle. Die Kurator*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen arbeiten kontinuierlich an aktuellen Forschungsprojekten, den Sammlungen und der Konservierung von Objekten. So erzählt die Skelettsammlung von heimischen Kleinwalen und Irrgästen in der Ostsee. Tausende konservierte Fische, Krebse, Vögel und Muscheln sind wichtige Grundlage für die wissenschaftliche Bearbeitung.
Bis 1989 wurden wesentliche Teile der Sammlung durch Besatzungsmitglieder der Fischerei- und Handelsflotte der DDR zusammengetragen. Allein zwei Sammelreisen 1976 und 1979 an das Rote Meer ergänzten den Bestand um über 6000 Sammelproben und ermöglichten die heute einzigartige Dokumentation eines tropischen Korallenriffpfeilers im MEERESMUSEUM. Zuletzt führten wissenschaftliche Expeditionen in das Mittelmeer, nach Taiwan, Sudan, auf die Malediven, in die Antarktis und zu den Tiefseekorallen vor die norwegische Küste.
Seit 1980 registriert das Deutsche Meeresmuseum Totfunde von Meeressäugetieren, insbesondere Schweinswalen, an der Deutschen Ostseeküste. Wissenschaftler*innen werten die Funddaten aus und erfahren so mehr über die genaue Verbreitung der Meeressäuger. Neben Totfunden nimmt das Deutsche Meeresmuseum von Wassersportler*innen gemeldete Meeressäugetier-Sichtungen in der Ostsee auf. Federführend ist das Deutsche Meeresmuseum bei der Entwicklung und im Einsatz von akustischen Messgeräten zur Erfassung von Schweinswalen in der Ostsee. Mit diesen verschiedenen Methoden erarbeitet es grundlegende Daten für den Schutz dieser Meeressäugetiere in der Ostsee.
Des Weiteren forscht die Abteilung Wissenschaft sehr erfolgreich an den Verwandtschaftsbeziehungen von Fischen und veröffentlicht regelmäßig Publikationen über bislang nicht bestimmte Fischarten.
Langjährige Erfahrung und der Anspruch an fachlich einwandfreie Exponate sind die Grundlage für einzigartige Ausstellungsobjekte, wie die Wal-Skelette im Foyer des OZEANEUMs aus der hauseigenen Präparationswerkstatt.
Wissenschaftlich fundierte Öffentlichkeitsarbeit ist die zentrale Aufgabe des Deutschen Meeresmuseums und erfolgt über die Ausstellungen und Aquarien hinaus über Podiumsgespräche, Kooperationen und Veranstaltungen für Familien mit Kindern, Schulklassen und Erwachsene. Das Deutsche Meeresmuseum ist in zahlreichen Gremien aktiv und unter anderem Mitglied im Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM), in der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM), in der Europäischen Walforschervereinigung (ECS), im Europäischen Verband der Aquarienkuratoren (EUAC), im Deutschen Museumsbund und im Internationalen Museumsrat (ICOM).
Anders als die meisten Museen in Deutschland, finanziert sich das Deutsche Meeresmuseum zu über 80 Prozent aus Eigenmitteln. Förderer*innen sind die Hansestadt Stralsund, das Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bund. Die Hansestadt Stralsund und der 1991 gegründete Förderverein Deutsches Meeresmuseum e. V. sind die beiden Stifter*innen des Deutschen Meeresmuseums.
(Stand: Dezember 2023) Am 11. Juli 2008 eröffnete die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Stralsunds Hafeninsel mit dem OZEANEUM den zu diesem Zeitpunkt größten vom Bund geförderten Museumsneubau. Das Hafenpanorama der UNESCO-Welterbestadt erhielt mit dem spektakulären Bauwerk, entworfen von Behnisch Architekten, einen deutlichen, zeitgenössischen Akzent. Mit jährlich über einer halben Million Gäste entwickelte sich das OZEANEUM zu einem Besuchermagneten ersten Ranges. Im Mai 2010 wurde es als „Europas Museum des Jahres“ ausgezeichnet und im September 2022 begrüßten die Direktoren den achtmillionsten Gast seit der Eröffnung.
Das OZEANEUM besteht aus vier amorph geformten Gebäudeteilen, die durch ein lichtdurchflutetes Foyer aus Glas miteinander verbunden sind und an von Wasser umspülte Steine erinnern. Die weißen Fassadenbänder aus Schiffsstahl wirken wie vom Wind aufgeblähte Segel. Schon beim Betreten des Museums fallen den Besucher*innen drei originale Walskelette auf. Über eine freitragende Rolltreppe, die mit 34 Metern so lang wie ein Blauwal ist, gelangt man in die Ausstellungen.
Zusammen mit fünfzig zum Teil riesige Meerwasseraquarien beschreiben sie eine europaweit einzigartige Reise durch die Unterwasserwelt der nördlichen Meere: Die Entdeckungstour im Ostsee-Aquarium beginnt mit dem Stralsunder Hafenbecken. Durch die Boddengewässer und Seegraswiesen vorbei an der Kreideküste und der Schärensee Skandinaviens erleben die Besucher*innen die vielfältige Flora und Fauna des Meeres.
Die Schaubecken im Nordsee-Nordatlantik-Rundgang zeigen die Lebensräume vom Wattenmeer bis in den Atlantik. Helgoland, der einzigen Felseninsel Deutschlands, ist ein außergewöhnliches Tunnelaquarium gewidmet. Das größte Aquarium im OZEANEUM fasst 2,6 Millionen Liter Wasser und wurde Anfang 2018 aufwendig renoviert. Über dem detailgetreuen Nachbau eines elf Meter langen Schiffswracks schwimmen Fischschwärme, Haie und verschiedene Rochenarten. Die beiden über 20 Tonnen schweren und mehr als 30 Zentimeter starken Acrylscheiben dieses Aquariums bieten auf zwei Ebenen zusammen über 80 Quadratmeter Sichtfläche. In den Aquarienkreisläufen vor und hinter den Kulissen bewegen sich über vier Millionen Liter Meerwasser, das im OZEANEUM aus Leitungswasser hergestellt wird.
Die Ausstellungen des Museums zeigen zahlreiche seltene Originale und von der hauseigenen Präparation gefertigte Tier- und Pflanzenexponate. Das OZEANEUM präsentiert die größte Ostseeausstellung in ganz Europa mit einer 200-fach vergrößerten „Planktonwolke“, einem Ostsee-Relief zum Anfassen und aufwendig gestalteten, typischen Lebensräumen in großen, dreieckigen Vitrinen. Die gemeinsam mit dem Konsortium Deutsche Meeresforschung, dem WWF und anderen Partnern entwickelte Ausstellung „Erforschung und Nutzung der Meere“ zeigt seit Juli 2011 eine fiktive Tauchfahrt bis in die Tiefsee sowie Originalexponate und Schwerpunkte der deutschen Meeresforschung. Des Weiteren widmet sie sich der Überfischung der Meere und präsentiert Methoden nachhaltiger Fischerei.
Eine der Hauptattraktionen sind die Humboldt-Pinguine auf der Dachterrasse des Museums. Durch große Scheiben können die gefiederten Schwimmer auch unter Wasser beobachtet werden. In gut 14 Metern Höhe eröffnet sich den Besucher*innen zugleich ein herrlicher Panoramablick auf die Stralsunder Altstadt. Dr. Angela Merkel, Bestseller-Autor Frank Schätzing und andere Personen haben Patenschaften für diese vom Aussterben bedrohten Tiere übernommen.
Der Rundgang endet in der eindrucksvollen Ausstellung „1:1 Riesen der Meere“, die in Kooperation mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace entstand. Über die gesamte Raumhöhe schweben Nachbildungen von Walen und anderen Meeresgiganten in Originalgröße. Das größte Exponat ist ein Blauwal mit einer Länge von 26 Metern. Außerdem sind ein abtauchender Pottwal im Kampf mit einem Riesenkalmar, ein Schwertwal und ein Buckelwal mit Jungtier zu sehen. Dramaturgisches Highlight sind die Gesänge des Buckelwals und die Klicks der Pottwale, anhand derer sie ihre Beute in bis zu 3000 Metern Tiefe aufspüren. Eine Multimediapräsentation informiert zudem über Wale, deren Gefährdung und Schutzmöglichkeiten.
Das OZEANEUM trägt für seine familienfreundlichen Angebote bereits seit 2009 das Qualitätssiegel des Tourismusverbandes MV und wurde 2021 erneut zertifiziert.
Vor dem OZEANEUM bietet eine 200 Meter lange Freitreppe entlang der Kaikante Gelegenheit zur Entspannung und zum Genießen der Aussicht über den Strelasund. Ein in den Boden eingelassenes Lichtspiel symbolisiert einen Heringsschwarm.
(Stand: Juli 2024) Das MEERESMUSEUM in Stralsunds Altstadt hat seit 1951 sein Domizil im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen. Es ist der älteste Standort der Stiftung Deutsches Meeresmuseum, zu der auch das OZEANEUM auf der Stralsunder Hafeninsel, das NATUREUM Darßer Ort und das NAUTINEUM auf der Insel Dänholm gehören. Bevor es zur musealen Nutzung der Katharinenhalle kam, diente sie als Waffenlager und Schule. Im Jahre 1951 zog das von Prof. Dr. Otto Dibbelt gegründete Naturkundemuseum ein. Von 1972 bis 1974 erfolgte eine umfassende Sanierung der Katharinenhalle, während derer das außergewöhnliche Stabwerk eingebaut wurde. Dadurch entstanden drei Ebenen, die es ermöglichten, umfangreiche Ausstellungen im Museum zu installieren.
Von 2020 bis 2024 wurde das MEERESMUSEUM erneut aufwendig modernisiert, um die Ausstellungen und Aquarien zeitgemäß zu überarbeiten und den Ansprüchen an Barrierefreiheit im gesamten Rundgang, an Energieeffizienz und Modernität gerecht zu werden. Seit 17. Juli 2024 können Besucher*innen wieder die Ausstellungen besichtigen.
Nach der Modernisierung verfügt das Museum über eine Nutzfläche von 7500 Quadratmetern. Ein neu gestalteter geräumigerer Eingangsbereich erstreckt sich vom Foyer über den überdachten Westhof mit Museumsshop bis hin zum Westportal der Kirchenhalle. Hier empfängt die imposante multimediale Inszenierung einer Jagd auf einen Sardinenschwarm die Gäste. Der nachfolgende Ausstellungsrundgang widmet sich der Entwicklung des Lebens aus dem Meer und seiner Vielfalt, beleuchtet die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer und zeigt Strategien für nachhaltige Fischerei auf. Neue luftige Vitrinenbänder ziehen sich wie sanfte Wellen über zwei Etagen. Im Obergeschoss zeichnen detailgetreu nachempfundene Lebensräume mit präparierten und modellierten Tieren den Weg von der Antarktis bis zur Arktis nach. Eine gut 15 Meter lange Biodiversitätswand würdigt die oft unterschätzte Artenvielfalt der wirbellosen Meerestiere wie Kraken, Quallen und Krebse. Besonders beliebte Objekte, etwa die Lederschildkröte „Marlene“, der fünf Meter hohe originale Korallenriffpfeiler aus dem Roten Meer und das berühmte Finnwalskelett im Chor sind auch nach der Modernisierung wieder zu sehen. Der Globus aus dem ehemaligen Eingangsbereich wird nun für eine digitale Bespielung mit meereskundlichen Themen genutzt.
Das freitragende Stabwerk der oberen Ausstellungsebenen erhielt bis zu 14 Meter lange Öffnungen für die Installation von originalgroßen Modellen von Meerestieren. Der Figurenbauer Peter Ardelt aus Dresden fertigte beeindruckende Nachbildungen von Haien, Delfinen und einem Brydewal an. Das größte Modell ist mit zehn Metern Länge ein Walhai, der über anderen verschiedenen Hai-Arten unter dem Gewölbe schwebt.
Auf dem Südhof des Museumsgeländes finden gegenwärtig noch Arbeiten am Neubau mit einem eindrucksvollen Großaquarium statt. Über dieses Gebäude ist es – voraussichtlich ab Herbst – möglich, den Aquarienrundgang barrierefrei zu besuchen. Das mit 700 000 Litern Wasser größte Becken des MEERESMUSEUMs wird ein „Karibisches Riff“ zeigen. Von dort wird man in den rundum erneuerten Aquarienkeller gelangen, der die Lebensräume von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Indischen Ozean thematisiert. Das Tierwohl hat für das Deutsche Meeresmuseum oberste Priorität. Deshalb werden die Aquarien erst schrittweise und wenn alle Wasserwerte stimmen besetzt.
Zusammen mit dem OZEANEUM bildet das MEERESMUSEUM nun ein sehr umfangreiches und sich ergänzendes Vermittlungsangebot über die Meere und Ozeane unseres Planeten.
Im Herbst 2017 gewann das Stuttgarter Büro „Reichel Schlaier Architekten“ den europaweit ausgelobten Architektenwettbewerb zur Modernisierung des MEERESMUSEUMs. Sein Entwurf überzeugte durch den sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz und mit selbstbewusster neuer Architektur – einem Balanceakt zwischen Denkmalpflege im Welterbe und den Anforderungen an ein modernes Museum mit seiner über Jahrzehnte gewachsenen Identität.
Für die Modernisierung des MEERESMUSEUMs investierte die Stiftung Deutsches Meeresmuseum in erheblichem Umfang selbst. Es erhielt darüber hinaus Fördermittel in Höhe von 51,1 Millionen Euro, die sich das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg‐Vorpommern teilten. Die Hansestadt Stralsund unterstützte das Projekt mit der Zustiftung eines Grundstücks für den Aquarien-Neubau im Wert von knapp 70 000 Euro. Die digitale Erschließung der neuen Ausstellungen im MEERESMUSEUM wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zusätzlich in Höhe von rund 455 000 Euro gefördert. Greenpeace e. V. hat den Ausstellungsbereich zum Thema Delfine und Meeresschutz wissenschaftlich mitgestaltet und -finanziert. Ein verlässlicher Wegbegleiter und zweiter Stifter des Museums ist zudem der Förderverein Deutsches Meeresmuseum e. V., dank dessen Unterstützung mehrere Tiermodelle für die Ausstellungen beauftragt werden konnten.
(Stand: Dezember 2023) Seit 1991 betreibt das Deutsche Meeresmuseum direkt am Leuchtturm Darßer Ort ein Naturkundemuseum. Das NATUREUM befindet sich in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft unweit vom Darßer Weststrand. Damit liegt das NATUREUM aufgrund der ursprünglichen Natur in einer der schönsten Küstenregionen Deutschlands. Vor der politischen Wende 1989 war das Areal um den Leuchtturm militärisches Sperrgebiet und somit nicht zugänglich.
Bereits die etwa fünf Kilometer lange autofreie Strecke durch den Darßwald ist ein beeindruckendes Erlebnis. Per Fahrrad, Pferdekutsche oder zu Fuß erlebt man „Natur pur“ auf den Wanderwegen bis zum NATUREUM.
Seit 1995 ist der 1848 erbaute Leuchtturm wieder begehbar. Nach 126 Treppenstufen bis zur Aussichtsplattform in 30 Metern Höhe wird man bei günstigen Wetterverhältnissen mit einem fantastischen Rundblick über die Ostsee und die Darßer Landschaft belohnt. An manchen Tagen sind am Horizont sogar die dänischen Inseln Falster und Mön zu sehen.
2009 erfolgte eine Sanierung der denkmalgeschützten Fassade des 35 Meter hohen „Backsteinriesens“, dessen Leuchtfeuer noch in Betrieb ist. Am 8. Juni 2018 wurde im NATUREUM die neue 45-Cent-Briefmarke „Darßer Ort“ vorgestellt, die zur Briefmarkenserie Leuchttürme gehört.
Auf dem Museumskomplex beherbergt ein ehemals als Stall genutztes Gebäude heute drei Aquarien mit etwa 20 000 Liter Salzwasser, in denen Meerestiere aus der Ostsee leben. Im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus befinden sich auf drei Etagen Ausstellungen zum Naturraum Darßer Ort, zur Ostseeküste und der damit verbundenen Küstendynamik. Das nachgestellte Szenario „Darßwald bei Nacht“ zeigt den Besucher*innen die dämmerungsaktiven Waldbewohner auf einen Blick. Neu eröffnet wurde im Juni 2016 anlässlich 25 Jahre NATUREUM das Bernsteinkabinett mit Wissenswertem rund um den beliebten Strandfund. Nach dem Rundgang bietet sich ein Besuch im Museumscafé am Leuchtturm an. Es ist dem NATUREUM angeschlossen und den Museumsgästen vorbehalten. Auf dem Innenhof des Museumsareals gibt es zudem ein Spielboot für Kinder.
Im Außenbereich des NATUREUMs findet man ein Feuchtbiotop, einen Strand- und Dünengarten sowie auf dem Weg zum nahe gelegenen Darßer Weststrand einen Relieftisch, der das Thema Küstendynamik verdeutlicht.
(Stand: Januar 2022) Das NAUTINEUM, das 1999 eröffnet wurde, ist ein museales Kleinod auf der Insel Dänholm vor den Toren Stralsunds. Dieser Standort der Stiftung Deutsches Meeresmuseum beherbergt originale Großexponate der Fischerei und Meeresforschung. Das Sammlungsgelände befindet sich auf dem alten Tonnenhof des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund. Es wurde 1998 bis 2001 mit Fördermitteln der Europäischen Union und des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative „PESCA" aufgebaut. Das NAUTINEUM liegt nur wenige hundert Meter von der Bundesstraße 96 entfernt, direkt an der Zufahrt zur Insel Rügen. Das Areal ist circa 23 000 m² groß.
Der originalgetreue Fischerschuppen auf dem Gelände diente den vorpommerschen Küstenfischern um 1980 als Werkstatt, Büro, Lager und Aufenthaltsraum. Der Kleinkutter FRE 71 STÖR hatte früher in Freest bei Wolgast – nahe der Insel Usedom – seinen Heimathafen. Der Bereich zur deutschen Meeresforschungstechnik bewahrt Geräte zur Bestimmung von Bodenproben, Salzgehalt, Temperatur und Wassertiefe. Weitere Sammlungsstücke zeigen die Anfänge der Hochseefischerei in Deutschland und vermitteln die Geschichte des ehemaligen deutschen Walfangs. Untergebracht sind zudem Großobjekte der Meeres- und Fischereiforschung sowie verschiedene Typen von Seezeichen. Bemerkenswert sind der 14-Meter-Fischkutter SPA 2 MARGARETE, die erste deutsche Unterwasserstation BAH I, der Kleinkutter HER 8 SEESCHWALBE und funktionsfähige Bootsmotoren.
Ein besonderes Originalobjekt der deutschen Meeresforschung ist das begehbare Unterwasserlabor HELGOLAND. Unmittelbar daneben fällt die ungewöhnliche Architektur der 14 Meter hohen Bootshalle auf, in der sich das Zeesboot STR9 und Strandboote der vorpommerschen Küstenfischer befinden. Eine Modellbootsammlung mit 35 originalgetreuen und handgefertigten Nachbildungen aus Eichenholz im Maßstab 1:15 fand in der Bootshalle ebenfalls ihr Domizil.
Insgesamt befinden sich im Besitz des Deutschen Meeresmuseums über 50 Fischereifahrzeuge und damit die größte Sammlung volkstümlicher Arbeitsboote in Mecklenburg-Vorpommern, vielleicht sogar in ganz Deutschland.