HaMoNa
Kurzname | HaMoNa: Habitat-Identifizierung, internationale akustische Monitoring-Harmonisierung und Nahrungsanalyse von Schweinswalen |
Förderer | Bundesamt für Naturschutz (BfN) |
Laufzeit | 01.11.2022 bis 31.10.2026 |
Kooperationspartner | Institut für Biochemie und Biologie, Universität Potsdam Institut für Sport und Bewegung, Universität Stuttgart Thünen Institut für Osteefischerei, Rostock Institut für aquatische Ökologie, Universität Rostock Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin |
Projektleitung | |
Projektmitarbeiter | Dipl.-Biol. Anja Gallus, Dipl.-Biol. Lisa Klemens, |
Als Topprädatoren sind Schweinswale ein wichtiger Bestandteil mariner Ökosysteme. Die Belastung durch anthropogene Eingriffe wie Fischerei, der Bau von Offshore-Windparks, Schiffsverkehr und Meeresverschmutzung sowie die reduzierte Beuteverfügbarkeit erschweren die Lebensbedingungen des Schweinswals in der Ostsee enorm. Bewertungen Ihrer Bestände, Verteilungsmuster sowie Habitatsansprüche sind Voraussetzung für einen effektiven Schutz und ein sinnvolles Schutzgebietsmanagement.
Die Projektmitarbeiter führen grundlegende Studien zu Habitatnutzung, Populationsgrößen und Ernährungsweisen von Schweinswalen durch. Diese werden durch verschiedene Vorgehensweisen erforscht.
Akustische Studien und Modellierungen zeigen die Aufenthaltsbereiche der vom Aussterben bedrohten Schweinswalpopulation der inneren Ostsee sowie der weniger stark bedrohten Beltseepopulation. Hinzukommend werden neuartige Methoden zur Bestimmung von Gruppengrößen entwickelt und durchgeführt. Auch die Anwesenheit von Kälbern soll dadurch ermittelt werden. Durch diese Erkenntnisse können grundlegende ökologische Zusammenhänge des Zustandes der Schweinswalpopulation abgeleitet werden.
Im Rahmen des Projektes werden außerdem Kameradrohnen zur Erfassung von Schweinswalen in potentiellen Kalbungsgebieten genutzt. Des Weiteren sollen neue akustische Geräte für das Schweinswal-Monitoring, sogenannte FPODS, getestet werden. Ziel des Projektes ist es außerdem, eine Interkalibrierung, also eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Geräten zu erreichen.
Zudem sollen im Projekt erstmals Verdauversuche durchgeführt werden, um die Rolle des Schweinswales im Ökosystem und im Nahrungsnetz besser bewerten zu können. Hinzu kommen Mageninhaltsuntersuchungen sowie Isotopenanalysen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen liefern Informationen zur Habitatnutzung und zu potentiellen Beziehungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Fischerei.
Um den Schutz der Schweinswale zu gewährleisten, werden aktuelle Daten zum Zustand der Populationen sowie mögliche Trends benötigt. Denn diese bilden die Grundlage für Bewertungen und helfen bei der Ausweisung und Weiterentwicklung von Schutzgebieten. Durch die Weiterentwicklung des Monitorings um oben genannte Methoden wird die Erhebung der benötigten Daten gewährleistet.