Am Freitagvormittag haben Angler einen lebenden Schnabelwal in der Wohlenberger Wiek gefunden. Nach anfänglicher Verwirrung über den ungewöhnlichen Fund reagierten die Angler sehr schnell und geleiteten das ca. vier bis fünf Meter lange Tier in tieferes Wasser. Dort tauchte das Tier ab und verschwand aus Sichtweite der Angler.
„Auf Grundlage des vorliegenden Bildmaterials gehen wir derzeit davon aus, dass es sich bei dem Meeressäuger um einen in der Ostsee sehr seltenen Schnabelwal und zwar höchstwahrscheinlich um einen Nördlichen Entenwal (Hyperodoon ampullatus) handelt“, sagt Dr. Harald Benke vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. „Schnabelwale bevorzugen die Hochsee und können über 1000 Meter tief tauchen. Überwiegend ernähren sie sich von Tintenfischen.“
Vier Entenwale sind seit 1634 als Totfunde in Mecklenburg-Vorpommern registriert worden. Zwischen 1863 und 1894 wurden drei Tiere bei Zingst, Rosenhagen und Ahlbeck auf Usedom dokumentiert. Eines dieser Tiere befindet sich im Deutschen Meeresmuseum. Am 23.08.1993 strandete ein Mutter-Kalb-Paar lebendig bei Hiddensee. Während das Kalb gerettet werden konnte, überlebte die Wal-Kuh den Rettungsversuch leider nicht. Ihr Skelett ist im MEERESMUSEUM Stralsund zu sehen.
Im Falle einer erneuten Sichtung des Wales bittet das Deutsche Meeresmuseum um Information unter der Telefonnummer 0176 - 22 32 56 05.
Hinweis an die Redaktion:
Rückfragen richten Sie bitte an Dr. Michael Dähne, Kurator Meeressäuger am Deutschen Meeresmuseum, Tel. 0176 - 22 32 56 05