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Neues Forschungsprojekt am Deutschen Meeresmuseum: Kegelrobben vor der Kamera

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Mit dem Start des Forschungsprojektes „Kegelrobben der deutschen Ostsee“, das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert wird, erweitert das Deutsche Meeresmuseum seine Meeressäugerforschung.

Die Kegelrobbe, das größte heimische Raubtier, kehrt nach über 80 Jahren, in denen sie hier als ausgerottet galt, an unsere Küsten zurück. Seit 2004 wird diese Robbe wieder regelmäßig gesichtet. Die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr an, so dass ein Forschungsprojekt zur Untersuchung der Lebensweise und Habitatnutzung in dieser Region notwendig ist. Wo halten sich die Robben in den deutschen Ostseegewässern auf? Wohin ziehen die Tiere zur Fortpflanzung? Welche Orte bevorzugen sie? Fragen, die es zu beantworten gilt.

Zentrale Methode der Forschung ist die Foto-Identifikation. Hierbei können einzelne Robben aufgrund ihrer individuellen Fellzeichnung identifiziert und wiedererkannt werden. Hiermit können die Standorttreue, Liegeplatzwahl und Wanderbewegungen untersucht werden.

Die derzeit zurückkehrenden Kegelrobben befinden sich in einer sensiblen Ansiedlungsphase, in der mögliche durch den Menschen verursachte Störungen untersucht werden müssen. Ein Unterwasserschallrekorder soll es z.B. erlauben, Störungen durch Schiffe und andere Schalleinträge besser zu verstehen. Die Wissenschaftler des Deutschen Meeresmuseums untersuchen die Bestandentwicklung und Lebensweise der Tiere und prüfen, wie daraus passende Schutzmaßnahmen abgeleitet werden können.

Denn das, was bis zu den 1980er Jahren passierte, soll sich nicht wiederholen. Damals waren die Gründe für das Verschwinden der Kegelrobbe Jagd, Lebensraumverlust und die massive Verschmutzung der Ostsee mit Umweltgiften. Die einstige Population war von mehr als 100.000 Tieren um 1900 auf etwa 2.000 Robben im Nordosten des Binnenmeeres zurückgegangen. Heute leben wieder 30 bis 200 Tiere an den deutschen Ostsee-Küsten, wobei die Bestände saisonalen Schwankungen unterliegen und mehr Tiere im Winter gesichtet werden. In der gesamten Ostsee gibt es derzeit etwa 30.000 Tiere. Noch bis 2020 wird in dem Forschungsprojekt die Wiederansiedlung dieser derzeit seltenen, jedoch eigentlich typischen Tierart in der südlichen Ostsee untersucht.

Jeder kann einen kleinen Teil zur Forschung am Deutschen Meeresmuseum beitragen. Eingesendete Fotos lebender oder verstorbener Kegelrobben helfen der Erweiterung des Foto-ID Kataloges. Bitte melden Sie Totfunde von Robben, aber auch von Schweinswalen, unter Tel. 03831 2650 3333 sowie Sichtungen unter www.schweinswalsichtung.de, über die App "OstSeeTiere" oder über E-Mail an sichtungen{at}meeresmuseum.de