Gestern konnte der Buckelwal jedoch in einer tiefen Stelle östlich der Insel Vilm kurzzeitig beobachtet werden. So wie von den bisherigen Sichtungen berichtet, war der Wal nur kurz zu sehen und verschwand danach wieder. „Die langen Tauchzeiten und nur kurzen Oberflächenintervalle sind für Buckelwale untypisch. Buckelwale sind bekannt dafür, dass sie häufig aus dem Wasser springen und an der Wasseroberfläche gut zu sehen sind“, berichtet der Kurator für Meeressäugetiere Dr. Michael Dähne. Dazu passen auch die vergleichsweise wenigen Sichtungsmeldungen des Buckelwals, die bislang am Deutschen Meeresmuseum eingegangen sind. „Seit dem 26.07.2016 haben wir 17 Meldungen über Webseiten, Telefon und unsere Sichtungs-App ‚OstSeeTiere‘ erhalten“, sagt Dähne. „Obwohl die Zahl hoch erscheint, ist sie für den stark durch Segler und Schiffe frequentierten und im Vergleich zur Ostsee kleinen Greifswalder Bodden erstaunlich niedrig.“
Direktor Dr. Harald Benke, der als Walforscher bereits hunderte von Buckelwalen weltweit beobachten konnte und die kurzen Oberflächenintervalle ebenfalls für außergewöhnlich hält, hofft, dass das Tier seinen Weg aus dem Greifswalder Bodden herausfindet. „Buckelwale müssen im Sommer Reserven für den Winter anlegen. Der Buckelwal findet derzeit im Greifswalder Bodden vermutlich genug Nahrung. Ob diese für den langen Winter reicht, ist zumindest fraglich. Um eine genaue Einschätzung des Ernährungszustandes vornehmen zu können, benötigen wir gutes Bildmaterial und Videos des Tieres.“
Das Deutsche Meeresmuseum bittet weiterhin um Bildmaterial und Sichtungsmeldungen. Beides kann unter www.schweinswalsichtung.de oder über die App ‚Ostseetiere‘ (Android + iOS) erfasst werden. Bei Sichtung des Buckelwals wird zusätzlich um Meldung an Dr. Michael Dähne gebeten: michael.daehne{at}meeresmuseum.de (Mobil: 0173 9688 267).