Tropische Korallenriffe gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Sie sind eine wichtige Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Weltweit sind Korallenriffe jedoch einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt, wie der Temperaturerhöhung des Meerwassers, der Ozeanversauerung und Überfischung oder zerstörerischen Fischereimethoden.
„Mit dem virtuellen Korallenriff wollen wir insbesondere jugendliche Museumsbesucher ansprechen“, sagt Dr. Götz-Bodo Reinicke, Kurator für Meeresökologie und wirbellose Tiere am Deutschen Meeresmuseum. „Mithilfe einer Spielkonsole bewegt man sich durch das nachgebildete Ökosystem und lernt Riffbewohner wie Stein- und Weichkorallen, Anemonen- und Doktorfische, Haie und Meeresschildkröten kennen.“ Auf dem virtuellen Tauchgang in 2D wird auch über schädigende Einflüsse informiert, welche die Rifforganismen bedrohen. So veranschaulicht die Simulation beispielsweise die unmittelbaren Auswirkungen einer Korallenbleiche oder der Dynamitfischerei, die in vielen Tropenländern noch weit verbreitet ist.
Die interaktive Simulation entwickelten Mitarbeiter des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen. Dort untersuchen Wissenschaftler, wie Korallenriffe auf die zunehmenden Veränderungen ihrer Umwelt reagieren und wie man sie schützen kann. Die digitale Visualisierung eines tropischen Korallenriffs entstand, um eine breite Öffentlichkeit für die Schönheit dieser Ökosysteme und ihre Gefährdung zu sensibilisieren und um ihr einen Zugang zur Forschung des ZMT zu bieten.
Infos Korallenriffpfeiler – Schlüsselexponat im MEERESMUSEUM:
- Nachbildung eines Korallenriffs im Maßstab 1:1
- alle 20 Minuten werden im Zeitraffer Tag und Nacht im Riff simuliert
- Hörtext vermittelt Wissenswertes über das Ökosystem Korallenriff
- die Korallen-Präparate stammen von den Museumsexpeditionen in das Rote Meer 1976 und 1979 sowie aus vom Zoll beschlagnahmten Souvenir-Sammlungen
Kontakt für Informationen zur Riffsimulation:
Dr. Susanne Eickhoff, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)
Tel: 0421 – 23800-37, E-Mail: susanne.eickhoff{at}leibniz-zmt.de