Seit 1973 steht das 17-Meter-Schiff als technisches Denkmal auf dem Nordhof und ist erster Blickfang für die Besucher des MEERESMUSEUMs. „Für solch ein originales, historisches Fischereifahrzeug sind spezielle Kenntnisse und Erfahrungen im Kutterbau nötig, um es sachkundig zu reparieren.“, so Michael Mäuslein, u. a. Kurator für Fischerei am Deutschen Meeresmuseum. Er ist froh, mit Bootbaumeister Nils Rammin von der gleichnamigen Werft aus Barth einen Fachmann im wahrsten Sinne des Wortes „im Boot“ zu haben.
Die REICHWEIN gehört zu den ersten Kuttern, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Osten Deutschlands entstanden sind. Sie dokumentiert den schweren Neubeginn der deutschen Hochseefischerei. Das 1949 auf der Boddenwerft in Damgarten gebaute Schiff fuhr bis 1969 zum Fischfang auf Nord- und Ostsee. Ausreichend motorisiert für die Grundschleppnetzfischerei mit Einzelnetz oder die Tuckfischerei mit paarweisen Netzen galt das Interesse der meist vierköpfigen Mannschaft Hering, Scholle und Dorsch. Mit beachtlichem Aufwand wurde der Kutter 1973 in den Museumshof transportiert und restauriert. Er trägt seit seiner Indienststellung den Namen des 1944 exekutierten Museumspädagogen und Antifaschisten Adolf Reichwein.
Der Kutter ist auch Bestandteil des Patenschaftsprogrammes am Deutschen Meeresmuseum. Wer Interesse hat, einen Beitrag zum Erhalt dieses Spitzenexponats zu leisten, kann weitere Informationen bei unter patenschaften{at}meeresmuseum.de erfragen.