Sind wir nicht manchmal übersättigt von schlechten Nachrichten? Scheint es nicht oft so, als gäbe es kaum Positives vom Zustand der Welt zu berichten? Ein Tag am Meer lädt dann zur Erholung und Stärkung ein. Der Blick auf den weiten Horizont und das Geräusch der Wellen beruhigen und entspannen. Doch diese Ruhe ist trügerisch. Die Meere sind durch Klimawandel, Übersäuerung, Plastikmüll, Lärm und andere von Menschen geschaffene Bedingungen vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Die UN-Dekade der Ozeanforschung fordert seit dem 1. Januar 2021 dazu auf, den Schutz der für uns lebenswichtigen Meere als eine zentrale Aufgabe aller Menschen zu begreifen.
Aber liegt es in unserer Macht, diese Herausforderung anzugehen? Sind hier nicht eher Wissenschaft und Politik gefordert, Lösungen zu schaffen und alles in „trockene Tücher“ zu bringen? Können Einzelne überhaupt etwas bewirken?
Das Deutsche Meeresmuseum ist überzeugt, dass es sich lohnt, über diese Fragen nachzudenken und eine eigene Haltung zu entwickeln. „Viele wissen um die Bedrohung unserer Ozeane, doch werden wir selten durch abstrakte Fakten bewegt – vielmehr durch das Einfühlen in eine konkrete Situation“, sagen Anke Neumeister und Karsten Goletz vom Projektteam des Deutschen Meeresmuseums. „Klimadaten sagen nur den Eingeweihten etwas, die Bilder des hilflosen Eisbärs auf der treibenden Scholle rühren an und drängen zum Handeln. Wir sind überzeugt, auch künstlerische Darstellung kann bewegen.“
Das Deutsche Meeresmuseum will also Menschen in Bewegung bringen und wagt sich an eine neue Form der Wissenschaftsvermittlung. Workshops, tänzerische und musikalische Präsentationen sowie eine abschließende Performance werden inspiriert durch die Ausstellungen und Aquarien sowie Berichte der Forschenden. Die wissenschaftliche Beratung erfolgt durch Dr. Dorit Liebers-Helbig vom Deutschen Meeresmuseum. Das internationale Tanzteam wird von der Choreographin, Performerin und Bewegungsforscherin Pilar Buira Ferre geleitet. Die musikalische Begleitung übernehmen Sofia Ugoccioni mit ihrer Wasserharfe und Mitglieder der Gruppe Fuente Pública.
„MEERWissen tanzen“ ist ein Experiment im Feld der Wissenschaftskommunikation, mit dem das Deutsche Meeresmuseum neue Wege erkundet und gleichzeitig die interdisziplinäre Initiative „Ocean TransFlow Collective“ von und mit Dr. Marion Mangelsdorf unterstützt.
Die Angebote im Museum stehen Museumsgästen mit gültigem Tagesticket zur Verfügung. Die Teilnahme an den Workshops ist nach Anmeldung bis 12.11. um 16 Uhr unter folgender Mailadresse: anke.neumeister{at}meeresmuseum.de bzw. der Telefonnummer 03831 2650 626 möglich.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Es gilt die 3G-Regel.
Programm
Programmheft downloaden
Freitag, 12.11.: Austausch und offene Proben
11 bis 13 Uhr | „Kannst Du mein Wissen tanzen?“ internes Dialogformat für Mitarbeiter*innen und Künstler*innen
Samstag, 13.11.: In Bewegung kommen
11 bis 12 Uhr | „Das Meer in mir“ Tanzworkshop für Erwachsene
14 bis 15 Uhr | „Klang des Meeres“ Perkussionworkshop für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren
15:30 bis 16:30 Uhr | „Mit Meerestieren tanzen“ Tanzworkshop für Kinder von 6 bis 11 Jahren
Sonntag, 14.11.: In Bewegung bleiben
10:30 bis 11:30 Uhr | „Mit Meerestieren tanzen“ Tanzworkshop für Kinder von 6 bis 11 Jahren
15:30 bis 17 Uhr | Öffentliche Tanzperformance (Mitmachen gewünscht) in der Ausstellung „1:1 Riesen der Meere“
Medienvertreter*innen, die an einer Berichterstattung interessiert sind, können sich gern bei Anke Neumeister (anke.neumeister{at}meeresmuseum.de, 0173 96 88 277) melden.