Am Schwedischen Museum für Naturkunde in Stockholm wurde Anfang der Woche die erweiterte Sektion des Sowerby Zweizahnwales, der im September und Oktober 2015 in der Wohlenberger Wiek beobachtet werden konnte, durchgeführt. Wissenschaftler, Kuratoren und Techniker des größten naturkundlichen Museums Schwedens, der Universität Köln und des Deutschen Meeresmuseums arbeiteten zusammen an der Beschreibung der Anatomie dieser seltenen Wale.
Besonderer Fokus lag auf den Mechanismen der Lauterzeugung: der Stimmapparat, der hochfrequente Echoortungslaute unter hohen Umgebungsdrücken erzeugen kann, und die Melone, die zur Fokussierung und Bündelung der Laute dient. Weiterhin wurde der Hörapparat untersucht, der die Echos und andere Schallsignale über den Unterkiefer aufnimmt und über sogenanntes, akustisches Fett zum Innenohr leitet.
Sowohl die Schallerzeugung als auch das Hören sind bei allen Zahnwalen hochentwickelt und spezialisiert. Während Delfine Echoortungsclicks zum Auffinden von Beute und tonale Geräusche, wie z. B. Pfiffe, für soziale Kommunikation nutzen, senden andere Zahnwale, wie z. B. Schweinswale, nur Clicks aus, die – so wird vermutet – für Kommunikation, Beutefang und Navigation genutzt werden.
Dr. Stefan Huggenberger, Brigitte Dengler und Dr. Michael Dähne bedanken sich für die intensive Zusammenarbeit mit Dr. Daniela Kalthoff und Dr. Thomas Lyrholm. Das Wal-Skelett verbleibt in Stockholm und wird vorerst in die umfangreiche Sammlung des Schwedischen Museums für Naturkunde aufgenommen werden.