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Anstieg der Kegelrobbenpopulation erfordert achtsame Tier-Mensch-Interaktion

[11.04.2022] In diesem Frühjahr kam es bereits vermehrt zu Begegnungen mit teils jungen Robben an den Stränden von Mecklenburg-Vorpommern. Am vergangenen Samstagmorgen, dem 9. April, verließ ein weibliches Jungtier einen kleinen Strandabschnitt am Stadtrand von Stralsund und gelangte auf eine viel befahrene Straße. Die Polizei, eine Tierärztin sowie eine Mitarbeiterin des Deutschen Meeresmuseums waren innerhalb kürzester Zeit vor Ort und sprachen die weitere Vorgehensweise mit der zuständigen Amtstierärztin ab.

Angesichts der örtlichen Notlage und unter Abwägung des leicht geschwächten Gesundheitszustandes kam das Tier vorübergehend in die Obhut einer Tierärztin. Die Robbe soll in wenigen Tagen wieder in die Natur gebracht werden. Normalerweise werden Strandabschnitte für ruhende Robben weiträumig abgesperrt. Das Jungtier in Stralsund befand sich jedoch auf einer Straße im Stadtgebiet, weshalb ein menschliches Eingreifen notwendig war.

Das Deutsche Meeresmuseum steht den Behörden, Umweltverbänden, Erholungsorten, Tierärzten und der Öffentlichkeit beratend zur Seite, wenn es zu Begegnungen von Robben und Menschen in Mecklenburg-Vorpommern kommt. Die Wissenschaftler*innen erforschen den heimischen Kegelrobbenbestand seit Jahren und sind in der Lage, einzelne Tiere an ihrer Fellzeichnung zu identifizieren.

Kegelrobben sind Raubtiere. Daher sollten die Tiere in Ruhe gelassen und Abstand gehalten werden. Weitere Tipps und Kontaktdaten zur Meldung von Robbensichtungen finden sich hier:

www.deutsches-meeresmuseum.de/wissenschaft/sichtungen/robbensichtung