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25 Jahre Schutz der biologischen Vielfalt in den Meeren – eine Erfolgsgeschichte?

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  • Vortrag

5. Internationale Meeresnaturschutzkonferenz in Stralsund mit Teilnehmern aus 20 Ländern vom 4. bis 7. September

Schutzgebiete spielen zentrale Rolle für den Erhalt mariner Lebensvielfalt. Nutzungen der Meere müssen naturverträglicher und nachhaltiger werden, um den Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen

Stralsund/Bonn, 03. September 2018: Wie hat sich der Zustand der Meeresnatur in den vergangenen 25 Jahren entwickelt? Welche Erfolge gibt es zu vermelden? Welche Rolle kommt dabei den Schutzgebieten zu? Mit Fragen wie diesen befasst sich die fünfte Internationale Meeresnaturschutztagung „Progress in Marine Conservation“ des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Zur Tagung, die vom 04. bis zum 07. September im OZEANEUM Stralsund stattfindet, werden rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 20 Ländern erwartet. Prominente Rednerinnen und Redner sowie renommierte Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Naturschutz von staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen zeigen die Erfolge und Fortschritte im Meeresnaturschutz auf, diskutieren aktuelle Entwicklungen, stellen neue Forschungsergebnisse vor und zeigen auf, in welchen Bereichen auch weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Vielfältige internationale Konventionen und Abkommen haben in den vergangenen 25 Jahren die Basis für einen besseren Schutz der Meeresnatur geschaffen. Der wichtigste Meilenstein aus Sicht des Bundesamtes für Naturschutz war 1992 die Unterzeichnung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt - die so genannte Rio-Konvention. Eines der Ziele, die auf diesem Übereinkommen aufbauen, ist es, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der Weltmeere unter Naturschutz zu stellen. "Davon sind wir zwar in einigen Gebieten noch weit entfernt, aber in vielen Meeresbereichen wurden bereits bedeutende Fortschritte erzielt, zum Beispiel im Nordostatlantik und in der Ostsee", so BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Erfreulich ist auch die Entwicklung in Polarregionen und in den Weltmeeren, beispielsweise bei der Ausweisung des Schutzgebiets im Antarktischen Rossmeer, mit 1,55 Millionen Quadratkilometern das zurzeit größte Meeresschutzgebiet der Welt.

"Internationale Zusammenarbeit ist eine Vorbedingung für erfolgreichen Naturschutz und effektiver Schutz der marinen Lebensvielfalt nur durch gemeinsames Handeln zu erreichen", erklärt die BfN-Präsidentin. "Denn rechtsverbindliche Schutzgebiete einzurichten, insbesondere in Gebieten außerhalb nationaler Zuständigkeit, ist ein langer Weg." Hierfür sind unter anderem Regelungen im Rahmen des internationalen Seerechtsübereinkommens, der "Verfassung der Meere" notwendig, wie sie in dieser und in der kommenden Woche bei der UNO in New York verhandelt werden. Seit einigen Jahren wird ein globaler wissenschaftlicher Katalog der weltweit aus ökologischer und biologischer Sicht bedeutsamen Meeresgebiete erstellt. Im Ergebnis sollen der Schutz und auch die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auf der Hohen See sichergestellt sein.

Ein kohärentes, effektiv gemanagtes Netzwerk von Meeresschutzgebieten in deutschen, europäischen und globalen Meeren mit ausreichenden Schutzmaßnahmen für eine natürliche Entwicklung sichert das Überleben vieler mariner Arten, fördert die Erholung von Fischbeständen und gewährleistest den Erhalt mariner Lebensräume. Im internationalen Verbund steht daher derzeit die Entwicklung und Umsetzung von Managementplänen für diese Gebiete im Fokus, insbesondere Maßnahmen zum naturverträglichen Fischereimanagement. "Unsere aktuelle Naturbewusstseinsstudie hat uns gezeigt, dass sehr viele Menschen in Deutschland Regelungen zum Wohl der Meeresnatur für notwendig halten, sowohl im Hinblick auf die Einrichtung von Meeresschutzgebieten als auch beispielsweise in Bezug auf die Fischerei", sagt Prof. Jessel.

"Insgesamt müssen jedoch die immer intensiver werdenden Nutzungen im Meer weiter überprüft und deutlich naturverträglicher gestaltet werden, um ihre negativen Auswirkungen auf marine Arten und Lebensräume erheblich zu verringern. Dies betrifft alle Nutzungen im Meer, vom Tiefseebergbau über Offshore-Windkraft bis zum Schiffsverkehr, insbesondere aber die unterschiedlichen Fischereiarten", so die Präsidentin des BfN. Im Rahmen der Konferenz werden hierzu vielversprechende Ansätze vorgestellt. Auch die Belastung mariner Arten durch den (Unterwasser-)Lärm von Schiffen rückte in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus von Wissenschaft und Forschung. Dieser Aspekt wird bei der Konferenz ebenso thematisiert wie der Schutz und die Wiederherstellung sensibler Unterwasser-Lebensräume wie beispielsweise von Riffen; auch hier bringt sich das Bundesamt für Naturschutz mit seiner Expertise und der seiner Partnerinnen und Partner aktiv in die Veranstaltung ein.

Ansprechpartner
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 110
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