Liebe Besucherin, lieber Besucher,
herzlich willkommen im OZEANEUM, einem Standort des Deutschen Meeresmuseums. Mein Name ist Burkard Baschek und ich bin seit 2021 wissenschaftlicher Direktor der Stiftung Deutsches Meeresmuseum.
Mich fasziniert das Meer mit seinen vielen verschiedenen Facetten immer wieder von Neuem. Mal ist es die Stimmung am Strand, das Glitzern der Sonne oder die sturmgepeitschte See; mal die Begegnungen mit Walen oder das Meeresleuchten. Ich tauche, segel und fahre mit dem Seekajak – aber ich bin auch Forscher und möchte Ozeanwirbel, Wellen und Strömungen besser verstehen. Sie sind wesentliche Elemente unserer Küsten und des Klimasystems – und ein Beispiel, dass so vieles im Meer immer noch unzureichend verstanden ist.
Das liegt sicher auch daran, dass die Meere auch für uns Forscher oft nur schwer zugänglich sind. Obwohl mehr als 40% der Menschheit an den Küsten lebt, bleibt das Meiste für uns unter der Meeresoberfläche verborgen.
Hier im OZEANEUM möchten wir mit Ihnen in diese fantastische Unterwasserwelt eintauchen und Ihnen die Lebensräume und Tiere der Ostsee, Nordsee und des Atlantiks näherbringen. Leider müssen wir auch auf die zunehmende Bedrohung der Ozeane durch den Menschen hinweisen, möchten aber auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und vor allem unsere Faszination mit Ihnen teilen.
Mit dem Audioguide stellen wir Ihnen die Highlights des Hauses vor. Am besten folgen Sie der orangen Linie am Boden, damit Sie sich in den fünf Ausstellungen und den zwei großen Aquarienkomplexen gut zurechtfinden.
Das OZEANEUM hat seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 schon mehrere Millionen Besucher begeistert. Es gehört zu den meistbesuchten Museen in Deutschland und wurde zu „Europas Museum des Jahres 2010“ gewählt.
Hier im Foyer schweben drei Walskelette über uns. Die gigantischen Originale eines Finnwals und eines Pottwals sind nicht nur Dekoration. Immer wieder stranden die riesigen Säugetiere an deutschen Küsten, obwohl sie hier eigentlich nicht leben. Sie verirren sich auf der Suche nach Nahrung in den flachen Gewässern der Ostsee oder Nordsee und finden nicht mehr zurück in tieferes Wasser. Auch der kleinere Zwergwal ist so an der südlichen Ostseeküste gestrandet.
Finnwale und Zwergwale gehören zur Gruppe der Bartenwale. Sie filtrieren kleine Krebse und Fische mit ihren reusenartigen Barten aus dem Wasser. Pottwale gehören zu den Zahnwalen und sind erfolgreiche Fischjäger. Im offenen Ozean jagen sie auch gern Tintenfische.
An den Skeletten lässt sich erkennen, dass die Wale von landlebenden Säugetieren abstammen. Versuchen Sie doch einmal, bei der Fahrt über Europas längste freitragende Rolltreppe die Beckenknochen des Finnwals zu entdecken. Sie sind die Reste der ehemals bei den Vorfahren dieser Tierart vorhandenen Hinterbeine.
Am Ende der Rolltreppe, die übrigens so lang ist wie ein Blauwal, empfängt Sie ein spektakulärer Ausblick über den Strelasund bis zur Insel Rügen. Dieser Blick bildet den Auftakt, bevor Sie nun in die unendlichen Weiten der Meere eintauchen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Rundgang!